FRDE

Vortrag

Höhepunkt – Lina Ghotmeh

AT 2020

Samstag 24.10
 18:30
Strasbourg

Lina Ghotmeh


Aufgrund der durch Corona-Reisebestimmungen wurde es für Tatiana Bilbao unmöglich, aus Mexiko zu kommen. Es erschien uns enttäuschend, Ihnen nur eine Videokonferenz bei einem der Höhepunkte der Architekturtage 2020 anzubieten, weshalb wir eine weitere außergewöhnliche Rednerin nach Straßburg eingeladen haben: die libanesische Architektin Lina Ghotmeh. Sie ist unserer Einladung sofort gefolgt und dafür danken wir ihr sehr. Wir hoffen, die mexikanische Architektin Tatiana Bilbao im nächsten Jahr begrüßen zu können.


Neugestaltung postapokalyptischer Landschaften


In einer sich rasch verändernden Welt, die von zahlreichen Katastrophen, der Geschwindigkeit der Technologie, den sozialen Medien sowie von Überfluss geprägt ist, erscheint Architektur mehr denn je als ein mächtiges Instrument der Reflexion und Kritik. Bei der Erforschung postapokalyptischer Landschaften folgt Lina Ghotmeh einer „langsamen Architektur“ sowie einer Reflexion über Form und Ambitionen und zeichnet unsere Räume als eine „Archäologie der Zukunft“. Ihr Vortrag führt uns von Beirut, wo wir die räumliche Belastbarkeit am Ort der jüngsten Explosion im Hafengebiet entdecken, nach Frankreich, wo die bioklimatische Architektur versucht, die synergetische Beziehung zwischen Mensch und Umwelt wieder herzustellen.


Lina Ghotmeh ist Architektin und Gründerin der multidisziplinären Agentur Lina Ghotmeh – Architecture mit Sitz in Paris, die 25 Mitarbeiter aus verschiedensten Kulturen versammelt. Lina Ghotmeh entwirft ihre Architektur als eine „Archäologie der Zukunft“ sowohl aus historischer als auch aus ökologischer Perspektive. Die Fragen nach der Beziehung zu Erinnerung, Materie, Natur und Mensch stehen bei ihrer Arbeit im Vordergrund. Sie wurde insbesondere für das Estnische Nationalmuseum (Grand Prix AFEX 2016), das Restaurant „Les Grands Verres“ im Palais de Tokyo, das Projekt „Réalimenter Massena“, einen innovativen Turm aus Holz, der den Preis im Rahmen von „Réinventer Paris“ gewann, und den Turm „Stone Garden“, ein Werk, das sie gerade nach Beirut geliefert hat, ausgezeichnet. Ihr Atelier wurde neben der RSHP auch mit der Umgestaltung des Viertels Maine Montparnasse beauftragt und leitet derzeit die Schaffung des Centre Chorégraphique National de la Ville de Tours und der Hermès-Werkstätten, einem im Bau befindlichen Niedrigenergie-Gebäude in der Normandie. Lina Ghotmeh wurde 2007-08 mit dem AJAP-Preis des französischen Ministeriums für Kultur und Kommunikation, 2016 mit dem Jean-Dejean-Preis der Académie d’Architecture und 2019 mit dem Pierre-Cardin-Preis der Académie des Beaux‐Arts von Paris ausgezeichnet. Derzeit ist sie für den Preis der Schelling-Stiftung nominiert.


Vortrag auf französisch

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Portrait Lina Ghotmeh _ © Hannah Assouline