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AT 2023 – architektur transformation

Erleben Sie die großen Vorträge 2023

Studiolada

„Das Kollektiv Studiolada ist mit einem Optimismus gesegnet, der in der Architekturbranche selten anzutreffen ist, und schafft es, Arbeit und Lebensstil durch die Entfaltung einer überbordenden Energie in Einklang zu bringen. Sie haben gemeinsam an der Hochschule Nancy studiert, an der sie alle heute unterrichten. Sie arbeiten im selben Großraumbüro und pflegen eine Freundschaft, die weit über ihre berufliche Zusammenarbeit hinausgeht. Sie setzen auf die Karte ihres jungen Alters, sind aber nicht naiv, sondern einfach nur glücklich und davon überzeugt, dass ihr Engagement im Vordergrund stehen soll: das Engagement der Pluralität.

Während viele Büros ein spezifisch architektonisches Vokabular entwickeln, sind sie weiterhin der Meinung, dass der Vorteil, sich zusammenzuschließen, in der Entfzaltung und Mischung von verschiedensten Individualitäten liegt. Der Einsamkeit des Architekten ziehen sie den Ideen-, Erfahrungs- und Ressourcenaustausch vor. Sie sind zu sechst, aber fühlen sich wie zehn, getragen von einer Synergie, die täglich die Arbeitskraft verzehnfacht und den Wunsch, etwas zu bewirken, beflügelt. […] Die Einfachheit und der Enthusiasmus, mit denen sie mit Menschen umgehen, sind verbunden mit einer natürlichen Neugierde auf alles, was auch nur im Entferntesten mit ihrem Beruf zu tun hat. Sie pflegen einen multidisziplinären Projektansatz und zögern nicht, Aufträge auf den Kopf zu stellen und unwahrscheinliche Begegnungen auszulösen. Die von ihnen bebauten Antworten zielen auf eine kohärente Entwicklung des Gebiets ab und bemühen sich um die Nutzung lokaler Ressourcen und Kenntnisse. […] Mehr als eine Absicht ist es eine Haltung, die das Kollektiv führt, und dadurch zeichnet sich – gegen seinen Willen – eine ihm eigene Handschrift ab – der Beginn einer architektonischen Reife.“

Alice Bialestowski, Ausstellungskuratorin, Autorin und Journalistin mit Schwerpunkt Architektur, Katalog AJAP 2014

Wang Shu

The House with Air

Wang Shu ist Architekt und Professor und wurde 2012 mit dem Pritzker-Architekturpreis ausgezeichnet. Zusammen mit Lu Wenyu gründete er 1997 das Amateur Architecture Studio und 2003 die Architekturabteilung der China Academy of Art. 2007 wurde er zum ersten Dekan der neu gegründeten Architekturschule ernannt. Amateur Architecture Studio bemüht sich um die Wiederherstellung einer zeitgenössischen Sprache für die chinesische Architektur. Davon zeugen Projekte wie das Historische Museum in Ningbo, die Renovierung des Dorfes Wencun, die Sanierung einer Hauptstraße in Hangzhou oder das Staatsarchiv für Publikationen und Kultur in Hangzhou. Ihr neuer Universitätscampus in Xiangshan, China Academy of Art, gehört laut New York Times (2021) zu den „25 bedeutendsten Werken der Nachkriegsarchitektur” weltweit. Wang Shu war 2011 Gastprofessor von Kenzo Tange an der Harvard Graduate School of Design. Er ist Gastprofessor am Massachusetts Institute of Technology, am University College London und an den Universitäten von Hongkong und Tongji, Ehrenprofessor an der Southeast University (China), Ehrenmitglied des Royal Institute of British Architects, Ehrendoktor der Rhode Island School of Design und der Chinese University of Hong Kong. Er erhielt 2011 die Große Goldmedaille der französischen Académie d’architecture, 2019 die Goldmedaille von Tau Sigma Delta und wurde 2013 von der Times zu einer der 100 einflussreichsten Persönlichkeiten der Welt ernannt. Er ist nun Mitglied der Jury des Pritzker-Architekturpreises.

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Sophie Delhay

Sophie Delhay ist Dozentin und Architektin. Sie unterrichtete seit 2004 in Lille, später in Nantes und Versailles. Heute ist sie Dozentin für Architekturtheorie an der EPFL Lausanne, wo sie den Schwerpunkt „Wohnen“ koordiniert und ein Forschungslabor leitet. Sophie Delhay machte 1999 ihren Abschluss an der ENSAPL und war Mitbegründerin der Architekturkooperative boskop in Lille, die ein von der Presse gefeiertes Projekt mit 55 experimentellen Wohnungen in Nantes konzipierte. Sie wurde 2006 vom französischen Kulturministerium ausgezeichnet („Nouveaux albums des jeunes architectes”) und gründete 2010 ihr eigenes Büro in Paris. Das Büro widmet sich ausschließlich der Frage des Wohnens und erprobt, wie die Architektur sich den Entwicklungen der Gesellschaft und des Klimas stellen kann.

Ihre Projekte setzen sich mit dem Nutzungskonzept auseinander und machen das „Zusammenleben” zu einem Ansatzpunkt, einer Vorbedingung, von der aus die Landschaft, die Stadt und die Architektur Gestalt annehmen können. Umso mehr wird diese Nutzungsgemeinschaft zur Voraussetzung für eine Umwelt, die sowohl sozial als auch ökologisch ist. Davon zeugen das Projekt „Unité(s)”, das 2019 mit dem Prix de l’Équerre d’argent in der Kategorie „Wohnen” ausgezeichnet wurde, sowie der Schelling­ Preis, der dem Büro im Oktober 2022 für seine theoretische Arbeit verliehen wurde.

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